Walter Stern
geboren: 11. April 1924
erlernter Beruf: Mechaniker
Funktionen:
- Englischer Soldat
- Mitglied des Office of Strategic Services
- Betriebsratsvorsitzender bei Goerz 1955-1984
„Widerstand leisten“
Walter Stern wuchs im Roten Wien auf, erlebte den Austrofaschismus, floh vor den Nationalsozialisten, kehrte als Mitglied des Office of Strategic Services (OSS) nach Österreich zurück und wurde im Jahr 1955 Betriebsratsvorsitzender. Nach den Ereignisse um den Prager Frühling trat er aus der KPÖ aus, seither ist er zwar parteilos, ergreift aber immer Partei für Arbeiter_innen.
Im Podcast erzählt er davon, was er über die Februarkämpfe 1934 hörte, wie er den Juli-Putsch 1934 erlebte und was der sogenannte „Anschluss“ für die jüdische Familie bedeutete. Für ihn bedeutete dies, dass er Österreich verlassen musste. Er ging nach Palästina und arbeitete in einem Kibbuz, dort wurde er Kommunist und zettelte eine Streik an. Später wurde er englischer Soldat, dann wechselte er in die amerikanische Uniform, wurde Mitglied des OSS und jagte Nationalsozialisten. Im Jahr 1947 tauschte er die Uniform gegen den Arbeitsmantel. Er begann als Mechaniker bei dem USIA-Betrieb Goerz zu arbeiten, wurde noch während der Besatzungszeit Betriebsrat und nach Unterzeichnung des Staatsvertrages Betriebsratsvorsitzender – und blieb es bis 1984. Er organisierte manchen Streik, verhandelte Kollektivverträge und zeigte ArbeitgeberInnen stets die Konsequenzen, wenn sie „Arbeiter am Schmäh“ halten wollten.
Heute fühlt er sich wieder an den Austrofaschismus erinnert, als der „revolutionäre Schutt“ weggeräumt werden sollte, deshalb appelliert er an die Jugend, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen und Widerstand zu leisten.
Shownotes:
Buch „Das Überleben hat gelohnt“
Rotes Wien
Arbeiterturnerverein
Verein Blau-Weiß
Erste Republik
Betriebsrätegesetz
Kollektivvertragsgesetz
Justizpalastbrand
Heimwehr
Juli-Putsch 1934
Februarkämpfe 1934
Terrorurteile: Wallisch, Weißel, Münichreiter
Engelbert Dollfuß
„Soziale Heimatpartei“
Roten Falken
Wir sind jung, die Welt ist offen
Palästina
Pepi Kolek BM von Jerusalem
Kurt Schuschnigg
sogenannter „Anschluss“
Schulausschluss jüdischer Schüler_innen
„Judenschule“ Stumpergasse
1. Mai
Antisemitismus in der Ersten Republik
Affidavit
Kommunistisches Manifest
Ernst Fischer
Josip Broz Tito
Firma Goerz
USIA-Betriebe
Office of Strategic Services
Spanienkämpfer
Freie Österreichische Bewegung
Gewerkschaftliche Einheit
Staatsvertrag
Öffentliche Verwaltung
Kodicek
Abschaffung der Todesstrafe
